Alphabetische Übersicht über das biografische Material  

A. Einstein


M. Dietrich


B. Brecht

E. Lasker-
Schüler

W.Brandt

A. Frank

T. Mann
 
 
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W XYZ
 
     
 

(A-G)

Fritz Abicht wurde am 26. 2. 1912 in Chemnitz geboren. Er war Angestellter in einem Rechtsanwaltbüro und Mitglied der SPD, der SAJ und des Reichsbanners. 1933 emigrierte er als politisch Verfolgter in die CSR, von wo er 1938 über Frankreich nach Schweden gelangte. Hier war er Mitglied der Gewerkschaftsgruppe, der SoPaDe und des FDKB. In Schweden war er als Mechaniker und Techniker tätig. Aus Abneigung vor der Entwicklung in der damaligen sowjetischen Besatzungszone, aber auch aus familiären Gründen kehrte er nach 1945 nicht zurück (VSLB).

Verner Arpe wurde am 11. 1. 1902 in Hamburg geboren. Er ist mütterlicherseits schwedischer Abstammung. Nach Absolvierung von Gymnasium und Schauspielschule war er Schauspieler und Regisseur. Er emigrierte 1937 aus Furcht vor der Verhaftung nach Schweden, wohin er gute Kontakte hatte. Hier war er Mitbegründer der »Freien Bühne« und als Dramaturg in einem Theaterverlag tätig. Anschließend war er freiberuflich Verlagslektor, Übersetzer und Vortragsreisender und erhielt 1971 den österreichischen Professorentitel. Nach 1945 hat er die Rückkehr nicht erwogen; Todesdatum nicht bekannt (VSLB; LV 1.3.32).

Fritz Karl Albert Altwein wurde am 5. 6. 1899 in Jena geboren. Er war Lithograph und ab 1925 Mitarbeiter und Leiter der »Roten Hilfe« in Berlin. Nach 1928 studierte er an der Wohlfahrtsakademie und war bis 1933 Fürsorger in Berlin. Zusammen mit Willi Münzenberg und Georg Schumann war er Mitbegründer der SAJ in Thüringen und gehörte nacheinander der SPD, USPD und KPD an, aus der er 1928 ausgeschlossen wurde. Anschließend war er Mitglied der KPO und SAP. Nach 1933 arbeitete er im Auftrag der SAP illegal in Berlin und emigrierte 1934 als politisch Verfolgter über die Niederlande in die CSR. 1938 ging er nach Norwegen und kam 1940 nach Schweden, wo er zunächst in Loka Brunn interniert war. Er war Mitglied der Gewerkschaftsgruppe und der SAP, trat aber nicht der SoPaDe bei. In Schweden arbeitete er als Retuschierer. Er kehrte erst 1958 in die Bundesrepublik zurück, nachdem er nach 1945 zunächst keine Einreisemöglichkeiten erhalten hatte. Er starb am 11. 2. 1967 (VSLB; LV 1 . 1 .33).

Max Barth wurde am 22. 1. 1896 in Waldkirch/Breisgau geboren. Er war Volksschullehrer und Journalist und gab die Wochenzeitung )Die Richtung( heraus. Er gehörte dem Bund Revolutionärer Pazifisten und der KPD an, aus der er im Dezember 1933 ausgeschlossen wurde. Er emigrierte 1933 als politisch Verfolgter in die Schweiz. Juni 1933 - August 1934 lebte er in Frankreich und bis August 1935 in Spanien, von wo er ausgewiesen wurde. Nach einem Aufenthalt in der CSR von Oktober 1935 - August 1938 kam er nach Norwegen und 1940 nach Schweden, wo er zunächst in Loka Brunn und Smedsbo interniert war. Mitte des Jahres kam er nach Stockholm, wo er bis Juli 1941 lebte., ehe er über die UdSSR nach den USA weiterreiste. Im Februar 1950 kehrte er »aus Heimweh« in die Bundesrepublik zurück. Max Barth starb am 15. 7. 1970 (VSLB).

Herbert Bartholmes wurde am 16. 4. 1923 in Neuwied geboren. Nach dem Notabitur wurde er 1941 Marinesoldat und in Nordnorwegen eingesetzt. Im März 1943 »sprang« er aus politischen Gründen während einer Transportes in Schweden »ab« und wurde in den Gefängnissen von Umea und Kalmar interniert. Er war maßgeblich an den Vorbereitungen zur Gründung der Militärflüchtlingsgemeinschaft beteiligt. September 1945 kehrte er nach Neuwied zurück und war Mitbegründer der FDJ in RheinlandPfalz. Von Sommer 1948 bis Mitte 1949 war er Mitarbeiter der FDJ-Zentralleitung in Berlin und ging dann »desillusioniert« in die Bundesrepublik zurück, wo er zeitweise in Bonn studierte. 1954 kehrte er endgültig nach Schweden zurück und lebte als Oberstudienrat in Vänersborg, Schweden, und verstarb 1999.(VSLB).

Paul Baudisch wurde am19. 6. 1899 inWien geboren.Nach einem naturwissenschaftlichen Universitätsstudium war er als Schriftsteller und Übersetzer tätig und lebte von 1926-1933 in Berlin. Er war Vorstandsmitglied des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller und Vorsitzender des Bundes Deutscher Übersetzer. Er gehörte der KPD an, wo er der Fraktion der »Versöhnler« bzw. der »Berliner Opposition« nahestand. Er emigrierte 1933 aus politischen Gründen nach Österreich, das er 1938 verlassen mußte. Bis April 1939 war er in Frankreich und kam durch die Bekanntschaft mit dem schwedischen Komponisten Jules Sylvain nach Schweden. Hier gehörte er der Gewerkschaftsgruppe an und war als Übersetzer und Drehbuchautor (zusammen mit Adolf Schütz) sowie als Schlagertexter tätig. 1957 ging er aus ärbeitstechnischen Gründen in die Bundesrepublik zurück (VSLB). Todesdatum nicht bekannt.

Fritz Bauer wurde am 16. 7. 1903 in Stuttgart geboren. Er war Richter in Stuttgart und Mitglied der SPD und des Reichsbanners. 1936 emigrierte er als politisch Verfolgter nach Dänemark, nachdem er von 1933-1936 in KZ-Haft gesessen hatte. 1943 kam er nach Schweden, wo er dem FDKB und der SoPaDeGruppe angehörte und zeitweise Redakteur der )Sozialistischen Tribüne( war. 1945 kehrte er nach Dänemark und von da in die amerikanische Besatzungszone zurück. Generalstaatsanwalt in Hessen. Er starb am 1. 7. 1968 (LV 1.1.127; 1.1.90).

Ernst Behm wurde am 24. 8. 1902 in Heiligenbeil geboren. Er war Volksschullehrer und gehörte 1921-1928 der KPD, 1928-1930 der KPO und ab 1931 der SAP an. Er war ferner Mitglied der Lehrergewerkschaft. Im Dezember 1933 mußte er nach illegaler Arbeit aus politischen Gründen emigrieren und kam zunächst nach Dänemark, von wo er im März 1935 seiner fortgesetzten politischen Tätigkeit wegen nach Schweden abgeschoben wurde. Hier gehörte er der Emigrantengemeinschaft, der SAP und anschließend der SoPaDe sowie dem FDKB und der Gewerkschaftsgruppe an. Er wurde zunächst zum Mechaniker umgeschult, war 1943-1945 Archivarbeiter, 19451950 Mitarbeiter und Sekretär des SDU, in deren Auftrag er u. a. die Kurse zur Ausbildung von Hilfslehrern und kürzere Kurse für deutsche Lehrer, Journalisten und Sozialarbeiter leitete. Nachdem alle Versuche zur Rückkehr gescheitert waren, war er 1950-1952 als Werklehrer und im Anschluß daran als Mitarbeiter eines Schulbuchverlages tätig (VSLB). Todesdatum liegt nicht vor.

Arno Behrisch wurde am 6. 6. 1913 in Dresden geboren. Er war Typograph und gehörte der SAP an. 1933 emigrierte er als politisch Verfolgter in die CSR, wo er illegale Arbeit an der Grenze leistete. 1938 gelangte er über Polen und das Baltikum nach Schweden. Hier gehörte er der Gewerkschaftsgruppe, der SAP und anschließend der SoPaDe an und arbeitete als Typograph. Von 1940-1944 war er wegen seiner illegalen Tätigkeit in Schweden in verschiedenen Gefängnissen inhaftiert. Januar 1945 ging er nach Dänemark und von da direkt nach Kriegsende in die amerikanische Besatzungszone zurück, wo er SPD-Bezirkssekretär in Hof wurde. Von 1949-1961 war er SPD-MdB und seit seinem Parteiaustritt war er Präsidiumsmitglied der DFU (VSLB).

Ernst Benedikt wurde am 20. 5. 1882 in Wien geboren. Nach Absolvierung eines Jura-Studiums (Dr. jur.) war er Herausgeber und Chefredakteur der >Neuen Freien Presse<. Pseudonym: Erich Major. Von der NS-Rassengesetzgebung betroffen, emigrierte er 1.939 zunächst nach Großbritannien, von wo er im Juli 1939 nach Schweden weiterreiste. Hier war er Vorstandsmitglied der UVS und Mitarbeiter verschiedener schwedischer Zeitungen und Zeitschriften. 1962 kehrte er nach österreich zurück (Desider Stern, Werke und Autoren jüdischer Herkunft in deutscher Sprache. Todesdaten liegen nicht vor. Eine Bibliographie (1969).

Walter Arthur Berendsohn wurde am 10. 9. 1894 in Hamburg geboren. Nach Kaufmannslehre und Universitätsstudium war er Professor in Hamburg. 1933 emigrierte er als politisch Verfolgter nach Dänemark, von wo er 1943 nach Schweden kam. Hier war er Mitglied des FDKB, der SoPaDe, der DV 1945 und des Sonntagskreises. Von 1943-1971 war er Archivarbeiter, hatte aber Gelegenheit zur wissenschaftlichen Arbeit. Er kehrte nach 1945 nicht zurück, weil er keine Gelegenheit dazu erhielt und auch nicht dazu aufgefordert wurde Gestorben am 28.12.1973 in Wien. Nach ihm ist der Forschungslehrstuhl am Germanistischen Institut II an der Universität Hamburg benannt - Forschungsgebiet Exilliteratur, Prof. Fritjof Trapp,(VSLB).

Greta Berges-Herthel wurde 1895 in Hamburg geboren. Sie war Journalistin und Rundfunkmitarbeiterin. 1936 emigrierte sie von der NSRassengesetzgebung betroffen nach Dänemark und mit Hilfe Selma Lagerlöfs 1938 nach Schweden. Hier war sie als literarische Agentin, Übersetzerin und Journalistin tätig, u. a. als freie Mitarbeiterin Schweizer und westdeutscher Zeitungen. Nach Kriegsende wollte sie nicht mehr nach Deutschland zurückkehren. Sie starb am 9. 1. 1957 (VSLB; LV 1.1327).

Josef Bergmann, Bruder von Theodor B., wurde am 4. 10. 1913 in Berlin geboren. Er war Buchdrucker und Mitglied der KPO. Nach illegaler Arbeit emigrierte er Anfang 1939 als politisch Verfolgter nach Schweden. Hier war er Mitglied der KPO, deren Publikationen er mitherausgab, und der Gewerkschaftsgruppe und arbeitete als Typograph. Anfang 1946 kehrte er nach Hamburg zurück. (VSLB).

Theodor Bergmann, Bruder von Josef B., wurde am 7. 3. 1910 in Berlin geboren. Er war Mitglied der Jugendorganisation der KPO und emigrierte kurz nach dem Abitur 1933 als politisch Verfolgter. Über das Saargebiet gelangte er im Juni 1933 nach Palästina und lebte von 1935-1938 in der CSR. 1938 kam er- nach Schweden, als er auf dem Wege nach Norwegen im Hafen von Kopenhagen verhaftet wurde. In Schweden war er Mitglied der KPO und der Gewerkschaftsgruppe. Er war Landarbeiter. 1946 kehrte er nach Deutschland zurück und war Dozent an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Stuttgart-Hohenheim (VSLB).

Günther Berkhahn wurde am 11. 7. 1910 in Berlin geboren und war Werbegraphiker. Er war Mitglied der KPD, aus der er 1935 austrat, und emigrierte als politisch Verfolgter Juli 1934 nach Frankreich, wo er bis August 1935 lebte. In den folgenden Monaten hielt er sich in Schweden, Großbritannien und Argentinien auf und nahm als Offizier auf republikanischer Seite vom Dezember 1936 bis Februar 1939 am Spanischen Bürgerkrieg teil. Von Februar 1939 bis August 1940 hielt er sich in Schweden auf, wo er wegen angeblicher KPD-Mitgliedschaft im März 1940 verhaftet und in Långmora und Falun interniert wurde. Unter dem Pseudonym G. B. Hamar arbeitete er an schwedischen Zeitungen und Zeitschriften mit. 1940 reiste er nach Argentinien weiter und kehrte 1950 in die Bundesrepublik zurück (VSLB).

Marianne Beyer wurde am 14. 5. 1894 in Wien geboren, wo sie Germanistik und Nordistik studierte und 1921 promovierte. Sie war als Germanistin freiberuflich tätig und emigrierte, seit 1927 in München ansässig, 1936 von der NS-Rassengesetzgebung betroffen nach Schweden, wo sie seit Iängerem Bekannte hatte. In Schweden arbeitete sie als Lehrerin bei verschiedenen Bildungsorganisationen. Nach Kriegsende wollte sie nicht zurückkehren. Ihr Mann, Walther Beyer, wurde am 18. 3. 1902 in Leipzig geboren. Er war Bildhauer und emigrierte ausschließlich seiner Frau zuliebe. 1943 wurden Marianne und Walther Beyer schwedische Staatsbürger, nachdem er seine Einberufung erhalten hatte und sich von seiner Frau scheiden lassen sollte. Walter Beyer starb am 14. 6. 1960.

Immanuel Birnbaum wurde am 12. 8. 1894 in Königsberg geboren. Er war Journalist und Mitglied der SPD, lebte aber bereits seit 1927 in Polen. 1939 emigrierte er aus politischen Gründen nach Finnland und kam Ende 1939 nach Schweden, wo er bereits Verbindungen zu schwedischen Zeitungen und Zeitschriften hatte. Er war Mitglied des FDKB und der SoPaDe und war 1940 bis 1943 wegen illegaler Widerstandsarbeit in Smedsbo interniert. 1946 kehrte er zunächst nach Polen zurück und lebt seit 1949 in Österreich und der Bundesrepublik. Er war Mitglied der Chefredaktion der >Süddeutschen Zeitung<, München (VSLB). Immanuel Birnbaum starb 1982

Peter Blachstein wurde am 30. 4. 1911 in Dresden geboren. Er gehörte ab 1928 der SPD an und war Mitbegründer der SAP in Sachsen 1931. Im Januar 1.935 emigrierte er als politisch Verfolgter nach der CSR, nachdem er von Mai 1933 bis August 1934 inhaftiert und anschließend illegal gearbeitet hatte. Über Danzig gelangte er nach Norwegen, wo er Mitglied des Internationalen Jugendbüros der revolutionär-sozialistischen Parteien war. Von 1936 an lebte er in Spanien, wo er im Mai 1937 von der spanischen KP verhaftet wurde und bis Januar 1938 in Barcelona inhaftiert war. Anschließend gelang ihm die Flucht nach Norwegen über Frankreich. 1940 kam er nach Schweden wo er der Gewerkschaftsgruppe angehörte und ab 1943 Archivarbeiter am Rassenbiologischen Institut der Universität Uppsala war. 1945 betreute er im Rahmen der Bernadotte-Aktion nach Schweden gelangte Juden. Im April 1947 kehrte er nach Westdeutschland zurück-, um am Wiederaufbau teilzunehmen. Von 1953-1968 war er SPD-MdB und anschließend kurze Zeit Botschafter in Belgrad. Er lebte in Hamburg und starb am 4.10.1977. (VSLB).

Leo Blech wurde am 21. 4. 1871 in Aachen geboren und war Dirigent, u. a. in Aachen und Dresden, sowie 1913-1923 und 1926-1933 an der Deutschen Staatsoper in Berlin. Er emigrierte 1935 (1937?) aus rassischen Gründen nach Schweden. 1937 erhielt er den Titel eines Hofkapellmeisters. Er kehrte 1949 nach Berlin zurück und starb am 25.8.1958 (Nachschlagewerke).

Willi Brandeker wurde am 11.5. 1912 in Bischofshofen/Salzburg geboren. Er war Techniker und gehörte der KPU an, für die er seit Februar 1934 illegale Arbeit leistete. Nach seiner Verhaftung konnte er im Dezember 1935 aus der Untersuchungshaft entfliehen und gelangte über die CSR nach Schweden. Im Dezember 1936 ging er nach Spanien, von wo er mit den schwedischen Mitgliedern der Internationalen Brigade 1938 zurückkehrte. Er war Mitglied der FÖB, KPÖ und der österreichischen Gewerkschaftsgruppe und als Arbeiter in verschiedenen Branchen tätig. Außerdem war er Redakteur der ÖZ. Im März 1946 kehrte er zur Teilnahme am Wiederaufbau nach Österreich zurück (VSLB).

Willy Brandt wurde am 18. 12. 1913 in Lübeck geboren. Er war Mitglied der SAJ und der SAP. Er emigrierte am 1. 4. 1933 als politisch Verfolgter nach Norwegen. In der zweiten HäIfte des Jahres 1936 war er mehrere Monate illegal in Berlin und 1937/38 in Spanien. 1940 kam er nach Schweden, wo er Mitglied der SAP und anschließend der SoPaDe, der »Kleinen Internationalen« und des FDKB war. Ab 1942 leitete er das von ihm gegründete >SvenskNorska pressbyrå<, nachdem er bereits vorher als Journalist tätig gewesen war. Er kehrte 1945 zunächst als norwegischer Journalist nach Deutschland zurück und war 1947 Vertreter des SPD-Parteivorstandes in Berlin. Nach seiner Wiedereinbürgerung 1948 wurde er 1957 Regierender Bürgermeister von Berlin und 1969 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. 1971 erhielt er den Friedensnobelpreis (LV 1.3-31; 2.5.14). Willy Brandt starb am 8. Oktober 1992 in Unkel, Landkreis Neuwied.

Ludwig Brann wurde am 28. g. 1899 geboren. Nach einem Chemie- und einem weiteren Jura-Studium ließ er sich als Patentanwalt nieder. Er emigrierte im Dezember 1938, von der NS-Rassengesetzgebung betroffen, nach Schweden, wo er bereits Kontakte hatte. Er war zunächst Mitarbeiter in einem Patentanwaltbüro und besitzt seit 1949 eine eigene Kanzlei. »Aus grundsätzlicher Abneigung« kehrte er nach Kriegsende nicht nach Deutschland zurück. Er lebte in Uppsala, Todesdatum unbekannt(VSLB).

Robert Braun wurde am 2. 3. 1896 in Wien geboren. Er war zunächst Lebensmittelchemiker und anschließend Journalist und freier Radiomitarbeiter. Er emigrierte im September 1938, von der NS-Rassengesetzgebung betroffen, nach Schweden als letztem Ausweg. Von 1943-1964 war er Archivarbeiter (Bibliothekar) in Uppsala und freier Mitarbeiter schwedischer, deutscher und Schweizer Zeitungen und Zeitschriften. Nach 1945 kehrte er nicht zurück, weil er keine Gelegenheit dazu erhielt und auch nicht dazu aufgefordert wurde. Er starb am 16. 3. 1972 (VSLB).

Bertolt Brecht wurde am io. 2. 1898 in Augsburg geboren. 1933 emigrierte er als politisch Verfolgter über die CSR, Österreich, die Schweiz und Frankreich nach Dänemark. Im April 1939 kam er auf Grund persönlicher Kontakte nach Schweden, wo er bis zum April 1940 lebte. Im gleichen Jahr reiste er nach Finnland und 1941 über die Sowjetunion nach den USA weiter. 1947 kehrte er über die Schweiz in die damalige sowjetische Besatzungszone zurück. Er starb am 14. 8. 1956 (LV 1-3-51; 1.3.54).

Gusti Bretter wurde 1896 in Wien geboren. Sie war Pädagogin und leitete u. a. eine Reformschule in Wien. 1938/39 emigrierte sie, von der NS-Rassengesetzgebung betroffen, nach Schweden. Hier war sie ab 1943 Archivarbeiterin und freiberuflich auch als Journalistin tätig. Sie starb am 2. 7. 1946 (VSLB).

Paul Bromme wurde am 24. 12. 1906 in Lübeck geboren. Er war seit 1926 Mitglied der SPD, studierte Jura und Politische Wissenschaften in Hamburg und war Mitarbeiter des )Lübecker Volksboten<. Er emigrierte im Mai 1933 nach illegaler Arbeit als politisch Verfolgter nach der CSR und ging 1934 nach Dänemark, April 1935 nach Sdiweden. Im April 1938 siedelte er nach Norwegen über. 1940 kehrte er nach Schweden zurück, wo er zunächst in Loka Brunn interniert war. Seit 1941 lebte er in Urebro, wo er Mitarbeiter der sozialdemokratischen Zeitung >Örebro-Kuriren< war. Er war Mitglied der Emigrantengemeinschaft und der-SoPaDe, vor 1938 auch Vertrauensmann der RSD. Er kehrte im September 1948 nach Lübeck zurück, nachdem ihn die dortige SPD zum Vorsitzenden gewählt hatte. Er war Chefredakteur der >Lübecker Freien Presse<, SPD-MdB 1949-1953 und SPD-MDL 1954-1971 sowie Senator in Lübeck seit 1954 (VSLB).

Edith Brukner wurde am 31. 1. 1908 in Wien geboren. Seit 1929 mit Erwin Lessner (LV 1.1.127) verheiratet, emigrierte sie Juni 1938, von der NS-Rassengesetzgebung betroffen, zunächst in die CSR und von da, April 1939 nach Norwegen. Im November 1942 kam sie mit ihrem zweiten Mann, Adolf Neumann, nach Schweden. Hier war sie als Journalistin tätig, ehe sie 1954 aus privaten Gründen nach Österreich zurückkehrte. (VSLB).

Henrik (Heinz Adolf) Caspari wurde am 30. 7. 1900 in Harburg geboren. Er war Dr. phil. und als Journalist tätig. Am 12. 3. 1933 emigrierte er, von der NS-Rassengesetzgebung betroffen, nach Schweden. Er war mit einer Schwedin verheiratet. In Schweden war er als Sprachlehrer, Schriftsteller und Geistlicher tätig. Da er sich völlig akklimatisiert hatte, kehrte er nach Kriegsende nicht zurück. Er lebte in Uppsala, Todesdatum unbekannt. (VSLB).

Ernst Cassirer wurde am 28. 7. 1874 in Breslau geboren. Er war Universitätsprofessor und verließ die Universität Hamburg direkt nach dem ersten Judenboykott und vor Inkrafttreten des Beamtengesetzes. Von 1933-1935 lebte er in Großbritannien und wurde im gleichen Jahr als Stiftungsprofessor nach Göteborg berufen. 1941 siedelte er in die USA über. Er verstarb am 13. 5. 1945 (LV 1.3.18).

Günther Cohn wurde am 25. 3. 1919 inWarburg geboren. Er mußte das Gymnasium verlassen und absolvierte eine Tischlerlehre. Nach der Kristallnacht war er in Dachau inhaftiert und kam im Januar 1939 durch den Hechaluz nach Schweden. Hier war er als Landarbeiter und als Sekretär des Hechaluz tätig. 1945146 organisierte er die illegale Weiterwanderung der Flüchtlinge nach Palästina, wohin er selbst 1947 reisen konnte. Er lebt in Israel (VSLB).

Herbert Connor wurde am 5. 12. 1907 in Berlin geboren. Er war Journalist (u. a. Musikkritiker der >Berliner Börsenzeitung<). Im April 1935 emigrierte er, von der NS-Rassengesetzgebung betroffen, nach Dänemark und Oktober 1937 auf Grund persönlicher Kontakte nach Schweden. Hier war er als Journalist, Musikkritiker und Kulturredakteur eines Nachrichtenbüros tätig. Er ist heute Musikpädagoge, Musikschriftsteller und freier Mitarbeiter des Schwedischen Rundfunks. Nach Kriegsende kehrte er »aus Abneigung« nicht zurück Gestor
ben 1983.(VSLB).

Fritz Croner wurde am 27. 2. 1896 in Berlin geboren. Er studierte u. a. Soziologie und war Chef der Sozialpolitischen Abteilung des Deutschen Werkmeister-Verbandes sowie Mitglied der SPD und des Vorstandes des Allgemeinen Freien Angestelltenbundes. Im Juni 1934 emigrierte er als politisch Verfolgter auf Grund persönlicher Kontakte nach Schweden, wo er an verschiedenen Universitäten bzw. in Arbeitnehmerorganisationen tätig war. Nach Kriegsende wurde der Gedanke einer Rückkehr nicht erwogen. Todesdatum unbekannt. (LV 2.5.24)

Günter Dallmann wurde am 26. 3. 1911 in Berlin geboren. Er war Mitarbeiter verschiedener linksgerichteter Zeitungen und Zeitschriften und gehörte der »Roten Studentengruppe« und von 1931 bis 1933 der KPD an. Im Mai 1933 emigrierte er als politisch Verfolgter nach Frankreich und kam im Oktober 1934 auf Grund persönlicher Kontakte nach Schweden. Er war Mitglied des FDKB und der SAP und war und ist als Journalist und Übersetzer tätig. Er wirkte u. a. unter den Pseudonymen Lot Anker, Sven Haegner, Eric Landelius, Karl Mörne und H. P. Schlicht an mehr als 25 schwedischen Tageszeitungen mit. Nach Kriegsende kehrte er aus Stockholm wg. Abneigung nicht nach Deutschland zurück, aber auch weil ihm die Gelegenheit dazu nicht geboten wurde (LV 1-3.40; VSLB).

Henry Dittmer wurde am 14- 1.1905 in Altona geboren. Er war MeiereiArbeiter und nach verschiedenen VHS-Kursen Arbeitsamtsangestellter. Er war Mitglied der SPD, der Gewerkschaft und des Arbeiterabstinentenbundes. Im Juni 1933 emigrierte er als politisch Verfolgter nach Dänemark, von wo er im November 1933 nach Schweden weiterreiste. Hier war er Mitglied der
Emigrantengemeinschaft, der SoPaDe und der Gewerkschaftsgruppe und als Typograph tätig. Er war ferner bis 1952 ehrenamtlicher Sekretär der Internationale sozialistischer Alkoholgegner und Mitglied der Kleinen Internationalen. Er wirkte ferner in der schwedischen Gewerkschafts- und Abstinenzlerpresse mit. »Aus Enttäuschung über die Emigranten« kehrte er nach Kriegsende nicht zurück (VSLB). Todesdatum unbekannt.

Otto Elchner wurde am 22. 3. 1898 in Hirschberg (Schlesien) geboren und war Schlosser und Maschinist. Er gehörte seit 1919 der SPD an und war seit 1926 Betriebsratsvorsitzender der BEVAG und seit 1930 Vorstandsmitglied des Gesamtverbandes der Arbeitnehmer der öffentlichen Betriebe. Er emigrierte im November 1936 als politisch Verfolgter in die CSR, nachdem er im März 1933 verhaftet und im Mai 1935 zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Im Januar 1937 kam er nach Schweden, wo er der SoPaDe, dem FDKB und der Gewerkschaftsgruppe angehörte. Er arbeitete als Schlosser und lebt heute in Göteborg. Nach Kriegsende erhielt er keine Gelegenheit zur Rückkehr (VSLB). Todesdatum nicht bekannt.

Ernst Emsheimer wurde am 15-1.1904 in Frankfurt (Main) geboren. Nach einem musikwissenschaftlichen Studium war er von 1932 bis 1934 Mitarbeiter der Staatlichen Akademie der Musikwissenschaften in Leningrad und Musikkonsulent an der Eremitage. Er verließ im Dezember 1936 die Sowjetunion und war von 1937 bis 1948 Mitarbeiter des Ethnographischen Museums in Stockholm. Er war Leiter des Musikhistorischen Museums. Eine Rückehr nach Deutschland hat er nach Kriegsende nicht erwogen. Todesdatum unbekannt (VSLB).

August Enderle wurde am 5. 8. 1887 in Feldstetten geboren. Er war Mechaniker und Journalist und gehörte der SPD, USPD und KPD an, aus der er 1928 ausgeschlossen wurde. Er wurde Mitglied der KPO, deren Reichsleitung er angehörte, und ging 1932 zur SAP. Im Juni 1933 emigrierte er als politisch Verfolgter in die Niederlande und im November 1933 nach Belgien, weil er aus den Niederlanden ausgewiesen wurde. Im März 1934 ging er nach Stockholm, um hier einen Stützpunkt der SAP aufzubauen. Er war Mitglied der Auslandsleitung der Partei, trat 1944 der SoPaDe bei und gehörte der Gewerkschaftsgruppe sowie dem FDKB an. Er arbeitete in Schweden als Metallarbeiter sowie, zusammen mit seiner Frau, als Journalist, vorwiegend in der Gewerkschaftspresse. Er ging im Juni 1945 zur Teilnahme am Wiederaufbau nach Bremen zurück. Hier war er zunächst Redakteur am >WeserKurier< und ab 1947 Chefredakteur der Gewerkschafts-zeitung >Der Bund< und, ab 1949, Chefredakteur der DGB-Funktionärszeitschrift >Die Quelle<. Er war zeitweise Vorsitzender der Journalistengruppe in der Gewerkschaft Druck und Papier. Er starb am 2.11.1959. Seine Frau, Irmgard Enderle, wurde am 28.4.1895 in Frankfurt geboren. Sie war Lehrerin und Journalistin. In Schweden arbeitete sie als Journalistin, u. a. unter dem Pseudonym Reele, an schwedischen und Schweizer Zeitungen. Nach ihrer Rückkehr war sie u. a. Redakteurin des >Weser-Kuriers< und verschiedener Gewerkschaftszeitungen sowie 1948/49 Mitglied des Bizonen-Wirtschaftsrates (VSLB; LV 1.1.33; 1.1.106).

Richard Engländer wurde am 17.2.1889 in Leipzig geboren. Er war MusikWissenschaftler, Solorepetitor am Dresdner Opernhaus und ab 1926 Dozent an der Orchesterschule der Sächsischen Staatskapelle in Dresden. Von 1933 bis 1937 war er als Korrepetitor in Dresden tätig. Von der NS-Rassengesetzgebung betroffen und vorübergehend inhaftiert, kam er im Mai 1939 nach Schweden, wohin er bereits Verbindungen hatte. Bis 1948 war er freiberuflich als Musikkritiker, Musikschriftsteller und Wissenschaftler tätig. Ab 1948 war er Dozent für Musikgeschichte an der Universität Uppsala, erhielt 1955 die Ehrendoktorwürde der Universität und 1965 den Professorentitel. Er verstarb am 16. 3. 1966. Eine Rückkehr nach Kriegsende hatte er nicht in Erwägung gezogen (LV 1.3.42)

Josef Fischler wurde am 4. 10. 1903 in Radautz geboren. Er war Rechtsanwalt und kam bereits im Mai 1933, von der NSRassengesetzgebung betroffen, nach Schweden, wohin er bereits Verbindungen hatte. Nach einem erneuten jurastudium wur de er in Schweden wieder als Rechtsanwalt zugelassen. Nach Kriegsende kehrte er aus Abneigung nicht zurück; Todesdatum nicht bekannt.(VSLB).

Fred Forbat wurde am 31. 3. 1897 in Ungarn geboren. Er war Architekt und Stadtplaner sowie Mitglied des Bauhauses und gehörte der SPD an. Er mußte 1933 als politisch Verfolgter emigrieren und lebte nach einem vorübergehenden Aufenthalt in der Sowjetunion bis 193 8 in Ungarn. Auf Grund beruflicher Kontakte kam er im August 1938 nach Schweden. Hier gehörte er dem FDKB an und arbeitete als Architekt und Stadtplaner. Wegen der günstigen Arbeitsverhältnisse kehrte er nach 1945 nicht zurück. Er verstarb im Mai 1972 (VSLB).

Kurt Frank wurde am 29. 9. 1890 in Würzburg geboren. Er war Kaufmann und emigrierte im Mai 1939, von der NSRassengesetzgebung betroffen, nach Schweden, wohin er Verbindungen hatte. Hier war er Mitglied des FDKB und arbeitete als kaufmännischer Angestellter in verschiedenen Branchen. Er lebte in Göteborg, Todesdatum unbekannt (VSLB).

Fritz Fricke wurde am 26. 10. 1894 geboren. Von 1920 bis 1933 war er Leiter des Arbeiterbildungswesens und der Gewerkschaftsschule in Berlin und gehörte der SPD an. 1934 emigrierte er als politisch Verfolgter in die CSR und kam 1938 nach Schweden. Hier gehörte er der Gewerkschaftsgruppe, der SoPaDe und dem FDKB an und war seit 194,3 Archivarbeiter, zunächst bei Professor Myrdal, danach bei SDU. Er war ferner Redakteur des Mitteilungsblattes der Gewerkschaftsgruppe und wirkte an verschiedenen SDU-Kursen mit. Nach seiner Rückkehr war er bei der Bildungsabteilung des DGB in Düsseldorf beschäftigt. Er verstarb am g. 11. 1961 (VSLB).

Kurt Friedländer ist Dr. jur. und wurde am 8. 4. 1899 in Berlin geboren. Er war Syndikus verschiedener Industrieunternehmen und emigrierte bereits im Mai 1933, »von der NS-Rassengesetzgebung betroffen und abgestoßen«. In Schweden war er als Journalist und Schriftsteller tätig und arbeitete an schwedischen und Schweizer Zeitungen mit. Nach Kriegsende »hatte er an einer Rückkehr kein Interesse« (VSLB). Todesdatum nicht bekannt.

Otto Friedländer wurde am 5. 5. 1897 in Berlin geboren. Er -war Dr. rer. pol., Wirtschaftsjournalist und Mitglied der SPD sowie des Sozialistischen und Republikanischen Studentenverbandes Deutschlands, dessen Vorsitzender er 19241929 war. Von 1926-1932 war er ferner Vorsitzender und Sekretär der Sozialistischen Studenteninternationalen und Obmann der deutschen Liga für den Völkerbund. Im März 1933 emigrierte er als politisch Verfolgter in die CSR, wo er Sekretär der humanitären tschechoslowakischen Vereinigung »Pro pravo a svobodu« und Mitbegründer der RSD wurde. 1938 gelangte er nach Norwegen und 1940 nach Schweden, wo er zunächst in Loka Brunn interniert war. Er gehörte der SoPaDe und dem FDKB an und. fungierte als Redakteur der >Sozialistischen Tribüne<. Er war ab 1943 Archivarbeiter und freiberuflich als Journalist und Schriftsteller tätig, nach 1945 auch als Mitarbeiter in der deutschsprachigen Presse. Nach 1945 kehrte er nicht zurück, weil er keine Gelegenheit dazu erhielt und auch nicht dazu aufgefordert wurde. Er verstarb am 3. 2. 1954 (VSLB; Arbetarrörelsens arkiv).

Willi Gall wurde am 3. 10.1908 in Falkenstein geboren. Er war Metallarbeiter und Beifahrer. Seit 1929 gehörte er der KPD an, emigrierte April 1933 als politisch Verfolgter in die CSR, wo er weiterhin politisch tätig war. 193811939 reiste er mehrmals illegal von der CSR, Dänemark und Schweden aus nach Berlin. Er wurde im Dezember 1939 verhaftet, am 23. 1.1941 zum Tode verurteilt und am 2 5. 7. 194 1 hingerichtet (LV i. 1. 5 1).

August Gallinger wurde um 1872 in Worms geboren. Er studierte Medizin und Philosophie und war Universitätsprofessor in München, wo er bis 1936 lehrte. 1939 emigrierte er, von der NS-Rassengesetzgebung betroffen, nach Schweden, wo er Mitbegründer der DV 1945 wurde. 1948 erhielt er einen Ruf an die Universität München, wo er bis 1952 Ordinarius für Philosophie war. Er gehörte dem Fränkischen Kreis an und verstarb am 7. 6. 1959 (VSLB). Werner Wolf Glaser wurde am 14.4.1910 in Köln geboren. Er studierte in Köln und Bonn Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Psychologie und promovierte 1929. 1931-1933 war er Chorkapellmeister an der Oper in Köln. April 1933 emigrierte er als politisch ch Verfolgter nach Belgien und von dort nach Frankreich. Im August 1934 ging er nach Dänemark und 1943 von dort nach Schweden. In Schweden ist er als Musikpädagoge und Komponist tätig. Nach Kriegsende kehrte er aus Abneigung nicht zurück. Er lebt heute in VästeAs (VSLB; LV 1-3.2). Todesdatum nicht bekannt.

Erich Glückauf wurde am 12. g. 1903 in Wittlich geboren. Er war Journalist und gehörte der USPD und der KPD an. Von 1927-1932 war er Sekretär der Reichstagsfraktion der KPD und Chefredakteur der >Freiheit( in Düsseldorf. 193 3 emigrierte er als politisch Verfolgter ins Saargebiet und nach Frankreich. 1936 ging er nach Spanien, wo er einer der beiden Redakteure des »Deutschen FreiheitssenderS 29,8« war. 1939 ging er über Frankreich nach Norwegen, von wo er 1940 nach Schweden kam. Hier wurde er in Loka Brunn und Längmora bis 1943 interniert. Er war Mitglied der KPD, der Gewerkschaftsgruppe und des FDKB sowie Chefredakteur der »Politischen Information«. Er kehrte Ende 1945 zurück, um am Wiederaufbau teilzunehmen, und bekleidete verschiedene hohe Posten innerhalb der SED und KPD. Er lebte in Berlin (DDR) und war Chefredakteur einer ideologischen Zeitschrift (Nachschlagewerke). Erich Glückauf starb am 23. 4. 1977.

Ferdinand Götze wurde am 28. 3. 1907 in Leipzig geboren. Er war Mitglied der Freien Arbeiter Union Deutschlands und nach 1933 Vorsitzender der illegalen Reichsleitung. Ende 1934 emigrierte er als politisch Verfolgter in die CSR und ging Februar 1935 nach Spanien. 1939 ging er über Frankreich nach Norwegen und kam 1940 nach Schweden, wo er zunächst in Loka Brunn interniert wurde. In Schweden arbeitete er als Waldarbeiter und Möbeltischler. Nach Kriegsende erhielt er keine Gelegenheit zur Rückkehr. Er lebt in Stockholm (VSLB).

Hermann Greid wurde am 24- 11.1892 in Wien geboren. Er war Versicherungskaufmann, Schauspieler und Regisseur in Berlin und Düsseldorf und leitete 1929-1931 die Theatergruppe »Truppe im Westen«, die vornehmlich für ein Arbeiterpublikum spielte. Im März 1933 emigrierte er als politisch Verfolgter nach Schweden, wohin er persönliche Verbindungen hatte. Er gehörte dem FDKB an und war Mitarbeiter der Freien Bühne. Von September 1935 bis Juni 1936 hielt er sich in der Sowjetunion als Schauspieler auf, und von April 1940 bis Mitte 1941 war er mit Brecht in Finnland. Er war Mitbegründer der Friedensbewegung in Schweden und Mitarbeiter zahlreicher Zeitungen und Zeitschriften der Arbeiterbewegung und kirchlicher Organisationen. Eine Rückkehr wurde nicht in Erwägung gezogen. Er verstarb in Stockholm, Todesdatum nicht bekannt (VSLB).

Esther Grenen (Pseudonym für Maria Lazar-Strindberg) wurde am 22. 11. 1895 in Wien geboren. Sie war Journalistin und Schriftstellerin und emigrierte 1938, von der NS-Rassengesetzgebung betroffen, nach Schweden, da sie durch Heirat schwedische Staatsangehörige geworden war. In Schweden arbeitete sie als Journalistin an Zeitungen und Zeitschriften mit. Sie starb am 30- 3. 1948 (LV 1.1.116).

Walter Gross wurde am 28. 5. 1899 in Danzig geboren. Er war Bibliothekar und emigrierte im April 1933 als politisch Verfolgter nach Schweden, wohin er Verbindungen hatte. Er war Mitglied des FDKB und SoPaDe und als Sprachlehrer und Journalist tätig. Nach Kriegsende kehrte er aus familiären Gründen nicht zurück. Er starb am 15. 6. 1967 (VSLB).

Gustav Gundelach wurde am 19. 12. 1888 in Kiel geboren. Er war Metallarbeiter und Mitglied der SPD, USPD und KPD. Von 1924-1933 war er Vorsitzender der KPD-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft und seit 1924 Mitglied des Zentralvorstandes der »Roten Hilfe«. 1934 emigrierte er nach illegaler Arbeit als politisch Verfolgter nach Frankreich. Er hielt sich ferner in Usterreich, Norwegen, Dänemark und Norwegen sowie in der Schweiz auf. Von Januar 1937 bis Juni 1938 war er in Spanien Leiter des Sanitätsdienstes der Internationalen Brigaden. Anfang Oktober 1938 kam er über Frankreich und Dänemark nach Schweden, wo er für die Gesellschaft der Freunde der Sowjetunion arbeitete. Herbst 1939 wurde er verhaftet und bis zu seiner Weiterreise in die Sowjetunion Juli 1940 in Smedsbo interniert. 1945 kehrte er mit der »Gruppe Ulbricht« nach Deutschland zurück, wo er sich am Wiederaufbau beteiligte. U. a. war er Vorsitzender der Landesorganisation der KPD in Hamburg und von 1949-1953 KPD-MdB und Mitglied des Parteivorstandes der KPD. Er starb am 8. 7. 1962 in Hamburg (LV 1.1.5 1).

 
     
  Abkürzungsverzeichnis:

AA Auswärtiges Amt
ABF Arbetarnas bildningsförbund (Arbeiterbildungsverein)
ACS Arbeitsgemeinschaft cechoslovakischer Sozialisten
ADGB Allgemeiner Deutscher Gewerkschafts-Bund
BLM Bonniers Litterära Magasin
BUND Algemener Jiddischer Arbeter-Bund (Polen)
CSR Tschechoslowakei
DAF Deutsche Arbeits-Front
DB Deutsche Bibliothek, Frankfurt/Main
DDR Deutsche Demokratische Republik
DFU Deutsche Friedens-Union
DGB Deutscher Gewerkschafts-Bund
DSAP Deutsche Sozialistische Arbeiterpartei (in der CSR)
DV 1945 Deutsche Vereinigung von 1945
DZA Deutsches Zentral-Archiv Potsdam
FAM Free Austrian Movement
FB Freie Bühne
FDGB Freier Deutscher Gewerkschafts-Bund
FDKB Freier Deutscher Kultur-Bund
FDJ Freie Deutsche Jugend
FÖB Freie österreichische Bewegung
FÖJ Freie österreichische Jugend
FÖWB Freie österreichische Welt-Bewegung
IG Industrie-Gewerkschaft
IGB Internationaler Gewerkschaftsbund
IML Institut für Marxismus-Leninismus (Berlin/DDR)
ITF Internationale Transportarbeiter-Föderation
KF Kooperativa förbundet (Genossenschaftsverband Schwedens)
KJV Kommunistischer Jugend-Verband
KöS Klub österreichischer Sozialisten
KPD Kommunistische Partei Deutschlands
KPdSU Kommunistische Partei der Sowjet-Union
KP(O), KPO Kommunistische Partei Deutschlands (Opposition)
KPÖ Kommunistische Partei Österreichs
LO Lands-Organisation (Gewerkschaftsbund Schwedens)
LPG Landwirtschaftliche Produktions-Genossenschaft
LV Literatur-Verzeichnis
MdB Mitglied des Bundestages
MdL Mitglied des Landtages
MdR Mitglied des Reichstages
NKFD Nationalkomitee »Freies Deutschland«
NSBO National-Sozialistische Betriebs-Organisation
OG Ortsgruppe
ÖVS österreichische Vereinigung in Schweden
ÖZ österreidiisdie Zeitung
PV Parteivorstand der SoPaDe/Archiv des PV der SoPaDe (in
Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn)
RGO Revolutionäre Gewerkschafts-Opposition
RSD Revolutionäre Sozialisten Deutschlands
SAJ Sozialistische Arbeiter-Jugend
SAP(D) Sozialistische Arbeiter-Partei Deutschlands
SDU Samarbetskommitt6 för Demokratiskt Uppbyggnadsarbete
(Komitee für demokratische Aufbauarbeit)
SED Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
SISU Studentförbundet för Internationellt Samhällsstudium och
Uppbyggnadsarbete (Studentenbund für ein Studium der Internationalen Gesellschaftsordnung und Aufbauarbeit)
SoPaDe Sozialdemokratische Partei Deutschlands (Exil-SPD 1933-1945)
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands
SPÖ Sozialistische Partei Österreichs
SU Sowjet-Union
SUAV Sverige Under Andra Världskriget (Schweden während des
zweiten Weltkrieges) (Schwedisches Forschungsprojekt)
USPD Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands
VdA Vereinigung deutschsprachiger Antifaschisten aus der
Tschechoslowakei
VSLB Västeras Stifts- och Lands Bibliotek
ZPA Zentrales Partei-Archiv /der SED im Institut für Marxismus-
Leninismus